Neue Wege im Intermodalverkehr

Neue Wege im Intermodalverkehr

Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung und entwickeln sich zu einem zentralen Erfolgsfaktor.

Umweltschutz und Nachhaltigkeit gewinnen in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung und entwickeln sich zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Kaum eine Spedition denkt heute nicht intensiv darüber nach, ihre Transporte mit vermindertem CO2-Ausstoß abzuwickeln. Bei großen Distanzen setzen sie verstärkt auf intermodale Verkehre per Lkw, Bahn und Schiff. Die versprechen ein hohes Einsparungspotenzial an Treibstoff und Klimagas. Gleichzeitig entlasten die Speditionen damit den an die Kapazitätsgrenze geratenen Verkehrsträger Straße und sorgen dort für wenigere Verkehrsstaus. Unterm Strich ist es für Transporteure wichtig, eine gute Balance aus erzeugten Emissionen, Laufzeit und Transportkosten zu finden.

Der Intermodalverkehr verknüpft die Stärken verschiedener Verkehrsträger wie Bahn, Lkw und Schiff äußerst effizient miteinander. Zudem spielt der kombinierte Verkehr (KV) eine wichtige Rolle, um den Gütertransport verstärkt auf die Schiene zu bringen. Damit übernehmen Lkw lediglich den Vor- und Nach-lauf – die so genannte erste und letzte Meile – zum und vom Umschlagterminal. Für den Hauptlauf – also dem wesentlich längeren Transportabschnitt im intermodalen Verkehr – sorgt dann die Bahn, in einigen Fällen auch die RoRo-Fähren. Der Umschlag zwischen Straße-Schiene oder Straße-Wasserweg findet in speziellen Terminals statt.

Der schnelle Wechsel zwischen Straße und Schiene beziehungsweise Seeweg stellt hohe Anforderungen an die Technik. Die Sicherheit der Fracht und die Flexibilität der Fahrzeuge stehen im Vordergrund. Selten fahren komplette Sattelzüge auf Bahnwaggon oder Fähre. Häufig werden nur die Transporteinheiten – also nur die Trailer oder Container – auf die Bahn oder das Schiff verladen. Nicht jeder Sattelauflieger und nicht jeder Behälter ist dafür aber auch geeignet. Für einen reibungslosen und effizienten Transportprozess im Inter-modalverkehr müssen die Transporteinheiten bestimmte Eigenschaften aufweisen. Durch das bewährte Baukastensystem der S.KO Sattelkofferauflieger, der S.CS Sattelcurtainsider und der S.BO Trockenfrachtauflieger von Schmitz Cargobull eignen sich diese Fahrzeuglösungen mit entsprechender Ausstattung auch für den Intermodalverkehr. Für eine sichere Handhabung und den Umschlag zwischen den verschiedenen Transportmitteln müssen sie robust und stabil gebaut sein. Leichtes Handling für Portalkräne, Reach Staker oder Stapler sowie eine hohe Sicherheit sind Pflicht. 

Der Sattelkoffer S.KO COOL von Schmitz Cargobull kann mit einer Ferry-Ausstattung für den begleiteten und unbegleiteten Transport ausgestattet wer-den. Zur Sicherung des Fahrzeugs auf der Fähre ist der S.KO mit bis zu vier Paar Ferry-Lashings ausgestattet. Um Schäden durch Aufsetzen im Roll-on-Roll-off-Betrieb zu minimieren, ist der rückseitige Unterfahrschutz mit einer Kufe versehen. Die Ferry-Lashings vereinfachen das Fixieren an Bord. Das Dynamic Ramp Protection-System, die Scheuerplatte und die Rückwandschutzleisten schützen den Aufbau. Im kombinierten Verkehr an Land ist der Sattelkoffer S.KO COOL optimal für die schnelle und schadenfreie Bahnverladung ausgestattet. Die Querverstärkungen im Isolationsboden und der optional erhältliche, hinter dem Achsaggregat angeordnete Ersatzradhalter, entsprechen den Anforderungen beim Bahntransport. Die hohe Stabilität und Festigkeit des FERROPLAST-Tiefkühlaufliegers nimmt die Belastungen beim Bahn- und Umschlagbetrieb problemlos auf. Der Kofferaufbau mit verstärkten Seitenwänden ist zusätzlich im Bereich der Krangreifer-Aufnahmen durch großflächige Edelstahl-Scheuerbleche über den Greiferkanten geschützt. Je nach Kundenwunsch und Nutzung, sind unterschiedliche Hüllraumprofile für alle Kühlauflieger verfügbar.

Parallel bietet Schmitz Cargobull die Sattelcurtainsider S.CS UNIVERSAL, S.CS MEGA, S.CS COIL und S.CS PAPER für den kombinierten Ladungsverkehr mit robustem verzinktem Chassis an. Auch die Sattelcurtainsider stehen für die unterschiedlichen Hüllraumprofile zur Verfügung. Gebolzte und feuerverzinkte Griffleisten und die zertifizierte Aufbaufestigkeit durch Code XL schaffen die besten Voraussetzungen für den kombinierten Verkehr und entsprechen den hohen Geschwindigkeiten auf der Bahn. So ist der Aufbau serienmäßig für Bahngeschwindigkeiten bis 140 km/h ausgelegt und bietet beim Begegnungsverkehr auf der Schiene optimale Sicherheit für die Fracht. Um die Kunden für alle Varianten der Waggontechniken zu rüsten, sind alle gängigen Kodifizierungen für bahnverladbare S.CS Sattelcurtainsider im Angebot. Die entsprechende ILU-Kodifizierung vereinfacht zudem deutlich das Verladeprozedere. Für außereuropäische Bahnrelationen können die S.CS Sattelcurtainsider mit TIR-Verschluss ausgestattet werden. Auch für den Ferry-Betrieb von Sattelcurtainsidern und Trockenfrachtern bietet Schmitz Cargobull ein umfangreiches Produktpaket, mit zum Beispiel Ferry-Lashings und Schutzkufen für den hinteren Unterfahrschutz. Die Fahrzeuge lassen sich optimal für den sicheren begleiteten und unbegleiteten Verkehr ausrüsten. Der innovative Schmitz Cargobull Power Curtain Aufbau für den Curtainsider steht für den intermodalen Einsatz des ebenfalls zur Verfügung und ist gerade im internationalen Einsatz eine sinnvolle Alternative.

Für die Wechselbehälter und Container haben sich in der Intermodallogistik standardisierte Größen herauskristallisiert. Typische Längen der ISO-Container sind 20, 40 oder 45 Fuß. Sie werden auf spezielle Containerchassis verladen und transportiert, wie sie auch Schmitz Cargobull mit vier Standard-Containerfahrgestellen der S.CF-Reihe Intermodallogistik im Programm hat: der S.CF ALLROUND 20-ALLROUND 20-45 als Universaltalent für 20- bis 45-Fuß-Container, der S.CF LIGHT 40/ 40/45 für nutzlaststarke Verkehre mit 40- und 45-Fuß-Containern sowie die beiden Fahrgestelle S.CF DOCK 20/40 DOCK 20/40 und S.CF DOCK+ 20-40 für den Haupteinsatzort Hafen. Mit diesem Containerchassis-Portfolio plus umfangreichem Zubehörprogramm lassen sich 20-, 30-, 40- und 45-Fuß-Behälter in verschiedenen Ladepositionen aufnehmen. Alle Chassis sind in Gooseneck-Ausführung erhältlich. Damit deckt der Münsterländer Hersteller über 60 Prozent der Containerchassis-Nachfrage ab, die sich in Europa auf ca. 25.000 Einheiten im Jahr beläuft. Die Fahrgestelle lassen sich einfach bedienen, benötigen wenig Wartungsaufwand und gewährleisten eine hohe Verfügbarkeit. Zudem sind für sie sämtliche Schmitz Cargobull-Dienstleistungen wie Finanzierung, Ersatzteilversorgung und Telematik-Dienste zu bekommen.

Abweichend von den Vorschriften der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung darf im kombinierten Verkehr das zulässige Gesamtgewicht bei Fahrzeugkombinationen 44 t betragen. Darüber hinaus gelten für den kombinierten Verkehr Ausnahmen von den Sonn-, Feiertags- und Ferienfahrverboten, was den intermodalen Verkehr nochmals attraktiver für die Unternehmen macht. Und ausschließlich für Vor- und Nachläufe im Kombinierten Verkehr eingesetzte Lkw können sogar von der Kraftfahrzeugsteuer befreit werden.